Musikerinnen und Musiker aus den Chören und Orchestern der evangelischen Kirchengemeinde haben diesen besonderen Videogruß für Sie vorbereitet! Dank an den Cutter Roland Kraft, der diese Collage aus 70 Clips in tagelanger Mühe zusammengebaut hat!
25 Jahre sind eine gerade noch überschaubare, zweifellos
lange Zeit. Wie auch immer man diese Zeitspanne betrachtet, wird sie ein Leben
verändert haben. Für ein musikalisches Ensemble gilt dies umso mehr. Seit 1995
bestehen die Laufer Stadtstreicher der Johanniskantorei Lauf. Seit der ersten
Stunde ist Heidi Braun als Gründerin und Leiterin der unermüdliche Motor und
das Herzstück des Orchesters. Bei einem festlichen Muttertagskonzert am 10. Mai
2020 wird das Orchester mit seiner Dirigentin dieses Jubiläum mit den
Zuhörenden im Dehnberger Hof Theater feiern. (Anmerkung der Redaktion: Aufgrund
der aktuellen Lage steht noch nicht fest, ob das Konzert wie geplant stattfinden
kann.) Grund genug, die Anfänge und Hintergründe, Geschichte und
Geschichten des Orchesters einmal genauer zu betrachten, Mitglieder zu Wort
kommen zu lassen und auch einen kleinen Blick in die Zukunft zu werfen.
Die Stadtstreicher 1997
Weihnachten 1996
Den Anstoß zur Gründung der Stadtstreicher gab die Laufer Geigen-
und Klavierlehrerin Heidi Braun, die ihren jugendlichen Schülerinnen und
Schülern ermöglichen wollte, die Freude des gemeinsamen Musizierens in einem
kleinen Orchester zu erleben. Zusammen mit dem damaligen Kantor Reinhold
Schelter entstand die Idee, das Ensemble an die Johanniskantorei zu binden, um
Chorprojekte in Zukunft gemeinsam bestreiten zu können. Den Anfang wagte die
Dirigentin mit einigen wenigen Musikerinnen und Musikern. Wie Günter Kohl sich
erinnert, war der Erfolg des Projekts keinesfalls von Beginn an gesichert.
„Natürlich war an große Werke bei unserem ersten Auftritt beim Adventssingen
1995 noch nicht zu denken. Aber manche Dinge brauchen eben ihre Zeit – und es
hat sich wirklich gelohnt!“, erzählt Heidi Braun schmunzelnd. Gelohnt hat es
sich in der Tat, denn die Begleitung des Weihnachtsoratoriums von J. S. Bach,
ebenso wie die Aufführung des Mozart-Requiems sind nur zwei prominente
Beispiele für die fruchtbare Zusammenarbeit der beiden Ensembles. Auch Kantorin
Silke Kupper sieht eine große Bereicherung für das Gemeindeleben in den
gemeinsamen Projekten: „Heidi Braun macht eine wunderbare Jugend- und
Erwachsenen-Arbeit, und durch ihre kompetente und mitreißende Art hat das
Orchester ein hohes musikalisches Niveau. Die Stadtstreicher machen unser
Laufer Gemeindeleben und die Gottesdienste bunt und es ist zu spüren, dass es
eine feste und bereichernde Orchestergemeinschaft gibt.“ So ist die Gestaltung
von Gottesdiensten auch außerhalb von Lauf beispielsweise fester Bestandteil
des Sonntagvormittags bei der Orchesterfreizeit. Für Heidi Braun ist das
„Wunderbare an der aktiven Ausübung der Kirchenmusik, dass Menschen spirituelle
Erfahrungen machen und innerlich tief berührt werden können von Inhalten, die
mit Worten allein oft nur schwer auszudrücken sind.“
Gleichzeitig nahmen die Stadtstreicher immer komplexere
Werke in ihr Repertoire auf, wie klassische Sinfonien, aber auch Werke aus der
Film- und Musicalwelt. Oft spielten sie gemeinsam mit befreundeten Bläserinnen
und Bläsern aus dem Großraum Nürnberg. „Wer kann schon behaupten, schon mal ein
Marimbaphon-Konzert gespielt zu haben?“, so Andrea Sowa aus der Cellogruppe.
Doch auch „Eigengewächse“ der Stadtstreicher sind solistisch immer wieder mit
dem Ensemble zu hören und sie wachsen an diesen Aufgaben weit über sich hinaus.
Die gewachsene Gemeinschaft des Orchesters zeichnet sich
dadurch aus, dass Junge und Junggebliebene zwischen neun und über achtzig
Jahren in einem generationsübergreifenden Ensemble musizieren. Viele Mitglieder
der Stadtstreicher sind selbst noch keine 25 Jahre alt, denn auch heute spielen
vorwiegend Schülerinnen und Schüler von Heidi Braun mit, der die
Nachwuchsförderung nach wie vor besonders am Herzen liegt. Und trotz der großen
Altersunterschiede, „ist die Gemeinschaft einfach cool“, wie Lina Kupper
findet. Anders als in anderen Ensembles ist der Wechsel der Mitspielenden
ungewöhnlich hoch, denn viele gehen nach der Schule andere Wege, die sie aus
Lauf wegführen. Oft bleibt der Kontakt über weite Entfernungen dennoch erhalten
und spätestens zum Gottesdienst am Heiligen Abend in St. Johannis freuen sich
die „alten Hasen“, wieder Teil der Stadtstreicher zu sein. „Dieses Orchester
ist definitiv mehr als die Gruppe der musizierenden Menschen“, so
Gründungsmitglied und langjährige Konzertmeisterin Kristina Glücker. Ein fester
Kern von Erwachsenen verleiht den Stadtstreichern darüber hinaus Kontinuität
und Stabilität. Die innige Verbindung der Musizierenden entsteht durch die
geteilte Liebe zur Musik und die Freude an den gemeinsamen Proben, der
jährlichen Orchesterfreizeit und den Konzerten. „Ich bin sehr dankbar, dass
mich dieses Orchester in meiner Jugend begleitet hat“, so Sophia Maiwald, die
wie Kristina Glücker selbst inzwischen die Geige zu ihrem Beruf gemacht hat und
gerne an ihre ersten Orchestererfahrungen zurückdenkt. Und Clara Arantes fügt
hinzu, dass ihr diese frühen Erlebnisse eine profunde Basis für das Spielen in
anderen, größeren Orchestern mitgegeben haben.
Weihnachtsoratorium 2015
Die Laufer Stadtstreicher sind nun seit Jahr(zehnt)en eine
etablierte Institution im Kulturleben der Stadt Lauf und weit über ihre Grenzen
hinaus. Dabei wollen das Ensemble und seine Leiterin aber nicht stehen bleiben.
Es ist eine immerwährende Aufgabe, das Gewachsene zu pflegen und doch neue
Herausforderungen zu suchen. Dies bedeutet auch, sich neuen Gegebenheiten
anzupassen. „Herausfordernd ist, dass sich Menschen heute nicht mehr so gern
langfristig festlegen für eine Sache. Insofern arbeiten wir mit
Projektprobenplänen, so dass die nötige Planungssicherheit für beide Seiten
dennoch besteht“, erläutert Heidi Braun. Und sie fügt schmunzelnd hinzu, dass
für das nächste Projekt im Herbst – ausschließlich mit Werken von J. S. Bach
und in Kooperation mit der Johanniskantorei und Silke Kupper noch Musizierende
an der Geige und der Bratsche gesucht werden. Die Proben für das Konzert am 22.
November 2020 beginnen am 28.5. – denn dann heißt es nach dem Jubiläumskonzert
an Muttertag wieder: „Nach dem Konzert ist vor dem Konzert.“
Dass die Musiker auch individuell von den Orchestererfahrungen
profitieren und ihr Können auf ihren Instrumenten weiterentwickeln, macht
Cellistin Nicola Pfriem deutlich: „Ich lerne durch unsere Dirigentin Heidi
Braun klassische Werke und Komponisten neu kennen, sie vermittelt uns
anschaulich ein Verständnis für die Musik und ich entwickle mich durch ihre
fachlichen Tipps auch auf meinem Instrument musikalisch weiter.“ Ein
glückliches Händchen bei der Wahl der Stücke ist von Nöten, wenn man ein
Ensemble gleichzeitig fördern und fordern möchte. So war es, so Heidi Braun,
nie das vorrangige Ziel, möglichst schwierige Stücke einzuüben, sondern dem
Orchester in seinem aktuellen Können gerecht zu werden und so der Freude an der
Musik Raum zu geben.
Die Stadtstreicher 2019
Für weitere Informationen zum Konzertprogramm findet sich
unter den Ankündigungen ein kurzer Überblick, auch auf den Seiten der
Evangelischen Kirchengemeinde Lauf gibt es Aktuelles und Kontaktdaten: https://www.lauf-evangelisch.de/laufer-stadtstreicher/.
Das geplante Konzert vom Dienstag, 24. März 2020 mit dem Laufer Gospelchor „Vocal Sound Of Praise“ und
Deborah Wood, musste leider, aufgrund staatlicher Anordnung, entfallen. Bereits
gekaufte Karten behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit. Das Konzert wird auf Dienstag, den 23. März 2021 verschoben.
Wann: 09.02.20,16.00 Uhr Für wen: Kinder ab 5 Jahren und Junggeblieben Wo: auf der Orgelempore der Johanniskirche
Ein besonderes Kinderkonzert findet mit Kantorin Silke Kupper (Orgel) und Simone Zitzmann (Sprecherin) statt.
Hallo Kinder, ich bin Pfiffi, die kleine Kirchenmaus und habe morgen Geburtstag. Das ist ja so aufregend. Meine Mutter muss etwas einkaufen gehen und ich darf das erste Mal alleine zuhause bleiben- und was ich da so Spannendes erlebe, das erzählt euch die Orgel (Silke Kupper) und Sprecherin Simone Zitzmann.