Evangelische Landeskirche in Bayern empfiehlt allen Kirchengemeinden dringend, bis auf Weiteres auf alle Gottesdienste zu verzichten

Stand 16.3.2020, 10:00 Uhr

Der Landeskirchenrat empfiehlt nach seiner heutigen Beratung allen bayerischen Kirchengemeinden dringend, bis auf Weiteres auf alle Gottesdienste zu verzichten. Das gilt auch für Konfirmationen, Trauungen und Taufen, mit Ausnahme von Bestattungen.

„Für uns Christen ist der gemeinsame Gottesdienst eine große Kraftquelle und Ermutigung. Doch in diesen Tagen bedeutet nach Aussage aller Fachleute jede Versammlung von Menschen eine zusätzliche Infektionsgefahr, die das Corona-Virus weiterverbreitet. In der aktuellen Situation gebietet die Nächstenliebe, zuerst an die besonders gefährdeten Kranken und Schwachen zu denken und Rücksicht auf sie zu nehmen. Darum bitte ich gemeinsam mit dem Landeskirchenrat alle Kirchengemeinden dringend, bis auf Weiteres keine Gottesdienste mehr zu feiern, sondern andere Formen des Gebets und der Verkündigung zu nutzen. Wir gehen auf das Osterfest zu, das für die Botschaft der Hoffnung steht. Wir werden die richtigen Formen finden, um genau jetzt diese so aktuelle Osterbotschaft gut vernehmlich weiterzugeben. Schon jetzt entwickeln sich viele gute Ideen dafür.“

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm: bayern-evangelisch.de/corona

Der Landeskirchenrat empfiehlt, die traditionellen Gebetszeiten zu nutzen, zu denen täglich um 12 Uhr und um 18 Uhr die Kirchenglocken einladen. Viele Kirchengemeinden halten ihre Gotteshäuser geöffnet zum persönlichen Gebet und für seelsorgerliche Begleitung.

In Rundfunk, Fernsehen und Internet stehen täglich kurze Andachten und Gottesdienste zur Verfügung (z.B. die Mediathek des BR: https://www.br.de/mediathek/rubriken/religion-orientierung oder die Gottesdienste in ZDF und Deutschlandfunk: www.zdf.de/gesellschaft/gottesdienste

www.deutschlandfunk.de/kirchensendungen.915.de.html oder eine Zusammenstellung hier: https://www.evangelisch.de/inhalte/167178/14-03-2020/corona-wo-digitale-…

Die Telefonseelsorge steht jeden Tag rund um die Uhr für Gespräche zur Verfügung unter der Nummer 0 800 111 0111. Aktuelle Informationen finden Sie unter bayern-evangelisch.de/corona.

Bedford-Strohm: Vertrauen statt Angst – Kanzelabkündigung für Sonntag 15. März 2020 von Landesbischof Dr. Bedford Strohm

„Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit” (2.Timotheus 1,7).

Der bayerische evangelische Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm und Ratsvorsitzende der EKD sonntagsblatt.de

Liebe und Besonnenheit – was heißt das für unser Handeln gegen die Ausbreitung des Corona-Virus?

Viele von uns müssen gegenwärtig schwierige und teilweise schmerzliche Entscheidungen treffen. Welche Veranstaltungen können stattfinden? Welche müssen wir absagen? Wieviel Vorsicht ist in unseren persönlichen Beziehungen im Umgang mit andren Menschen geboten? Können wir überhaupt noch jemanden körperlich berühren? Und gerade wenn es auch um andere Menschen geht: Wie können wir das richtige Maß zwischen zuversichtlicher Gelassenheit und Leichtsinn finden?

Sie haben es vermutlich in der Presse gelesen: wir haben die konstituierende Tagung der neuen Landessynode vom 22.-26. März in Bayreuth schweren Herzens bis auf Weiteres verschoben. Mit dieser Entscheidung beteiligen wir uns an den allgemeinen Präventionsbemühungen gegen die weitere Verbreitung des Corona- Virus.

Auch andere kirchliche Veranstaltungen und große Gottesdienste müssen abgesagt werden. Auch bei Ihnen in den Gemeinden werden die damit verbundenen schwierigen Abwägungen zu treffen sein. Auch in unserem persönlichen Verhalten brauchen wir die Kraft, Liebe und Besonnenheit, von der Paulus spricht.

Die Liebe drängt nach der Umarmung oder zumindest dem Handschlag. Die Besonnenheit lässt uns das freundliche Zunicken vorziehen – oder auch den Stups mit dem Ellenbogen als neue Form der Begrüßung.

Die Liebe zeigt uns aber ganz bestimmt den richtigen Weg. Die Liebe sagt: Rücksicht auf andere ist wichtiger als die eigene Gelassenheit. Wenn wir jetzt unerwartet mehr Zeit haben durch abgesagte Veranstaltungen oder weil wir zuhause bleiben müssen, dann können wir sie nutzen für Besinnung, Gebet, Psalmenmeditation, Auftanken und Gemeinschaft mit lieben Menschen.

Wir denken an die Menschen, die gesundheitlich mit den Folgen des Virus kämpfen. Wir denken auch an die Menschen, die spürbar unter den wirtschaftlichen Konsequenzen Virus zu leiden haben. Menschen haben Angst um ihren Arbeitsplatz. Geschäftsleute bangen um das wirtschaftliche Überleben.

Für sie alle und für uns selbst wollen wir beten: Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Als Christen leben wir nicht aus der Angst, sondern aus dem Vertrauen. Bei allem was jetzt an Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen ist, wissen wir: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.” Das ist die beste Voraussetzung, jetzt das Richtige zu tun, um Gefahren für die Zukunft zu vermeiden und gleichzeitig tief in der Seele zu spüren: Gott ist bei uns jeden Tag. Auf ihn vertrauen wir, egal, was kommt.

Dr. Heinrich Bedford-Strohm
Landesbischof

Quelle: Sonntagsblatt.de

Gospelkonzert Black and White 23. März 2021

Das geplante Konzert vom Dienstag, 24. März 2020 mit dem Laufer Gospelchor „Vocal Sound Of Praise“ und Deborah Wood, musste leider, aufgrund staatlicher Anordnung, entfallen. Bereits gekaufte Karten behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit. Das Konzert wird  auf Dienstag, den 23. März 2021 verschoben.

Liebe LeserInnen

Stand 13.3.2020 13:00 Uhr

die Ereignisse überschlagen sich überall und auch in der evangelischen  Kirchengemeinde gibt es einen täglichen Krisenstab, um die aktuellen Entwicklungen im Auge zu behalten.

Zur Besonnenheit, aber auch zur Vorsicht mahnt der Landeskirchenrat Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen angesichts der Infektionsgefahr durch das Coronavirus.

Aufgrund der aktuellen Schließungen der Schulen und Kindergärten reagiert auch die Evangelische Kirchengemeinde Lauf und sagt sämtliche Kinder- und Jugendprogramme, die Konfirmandenunterrichte, die geplanten Freizeiten für die nächsten Wochen ab. Ebenso wird auch das Evangelische Familienhaus sein Kursprogramm bis zu den Osterferien aussetzen. Im CVJM entfallen die Kinder- und Jugendgruppen . Gottesdienste und Besuche in Altenheimen und auch Geburtstagsbesuche bei Seniorinnen und Senioren finden in den nächsten Wochen nicht statt um gerade diese besonders gefährdete Altersgruppe zu schützen.

Die Landeskirche hat aktuelle Empfehlungen herausgegeben, an die wir uns halten.

Bei den Sonntagsgottesdiensten entfallen der Konfirmandenvorstellungsgottesdienst in der Kunigundenkirche sowie der Abendgottesdienst dort.

Alle anderen Gottesdienste finden noch unter sorgfältigen Vorsichtsmaßnahmen statt (Nicht über 100 Leute, Platzabstand, keine Gesangbücher etc).

Genauere Informationen können Sie auf dieser Webseite der Kirchengemeinde und in den Schaukästen der Kirchen entnommen werden.

Fastenpredigtreihe am Sonntag um 9.30 Uhr in der Johanniskirche mit Dr. Günther Beckstein findet statt.

Als dritter Fastenprediger zu dem Thema „Die 10 Gebote und ihre Aktualität heute“ wird Dr. Günther Beckstein besonders das 1. Gebot als Grundlage für unser Verständnis der Würde des Menschen und das 4. Gebot als Grundlage aller Sozialpolitik in den Fokus nehmen. Der Gottesdienst findet unter besonderen hygienischen Voraussetzungen statt. Der Einsatz des Posaunenchors „Johannisbrass“ muss aus diesen Gründen leider entfallen wie auch das Kirchencafe im Anschluss.

Pfarrer Jan-Peter Hanstein im Namen des Krisenstabs

1. Fastenpredigt Rabbiner Nils Ederberg: Du sollst nicht töten

Reihe: Die 10 Gebote. Tun und Lassen im 21. Jhd.

am 1.3.2020 in der Johanniskirche

Hier können Sie die Predigt hören:

Unsere Reihe hat heute begonnen mit dem Rabbiner Nils Ederberg aus Berlin, der aus jüdischer Sicht auf den Dekalog schaute und besonders das 5. Gebot „Du sollst nicht töten“ auslegte. Der Gottesdienst war mit über 100 Teilnehmern gut besucht. Uns hat beeindruckt, dass die jüdische Sicht sehr am konkreten Alltag und dem Lebenspraktischen bleibt, während wir Christen oft sehr grundsätzlich, und eher philosophisch urteilen. Es war höchst interessant und spannend, besonders auch das anschließende Gespräch im Johannissaal, wo Fragen gestellt werden konnten und einfach diskutiert wurde. (Bilder JPH)